- Reisebericht Dolomiten 2009! -

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Letzte Überarbeitung: 20.01.2010

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Sella Complimento - Tour 2009

Es gibt nämlich keinen Paso die Marmolada, sondern nur einen Paso die Fedaia zum Lago di Fedaia. Neben dem Gipfel des Marmolada. Wer nun schon einmal in der Region war, weiß, dass meist Pässe ausgeschildert sind, aber selten Berge. Wieder was gelernt!
Aber jetzt geht´s erst mal los. Das feierliche “Anböllern” in morgendlicher Stille ist immer wieder ein Fest, zumindest für unsere Sinne.
An der überall stattfindenden CO
2 Diskussion möchte ich mich nicht beteiligen, aber ein Problem hätten unsere Fahrzeuge dabei nicht. Das Meiste kommt eh hinten unverbrannt wieder raus. So sieht es auch jedesmal aus, wenn wir starten.
Die ersten Kilometer hoch auf den Paso di Valparola sind herrlich zu fahren. Erst geht es durch immer niedriger werdenden Wald, bis man schließlich oberhalb der Baumgrenze die herrlichsten Serpentinen meistern darf. Der Blick ins Tal entschädigt für den Krach. Die vielen Radfahrer, die wir überholen, sehen das gewiss anders, aber ist nicht unsere Baustelle... Überall stehen Schilder, die das Sammeln von Pilzen unter Todesstrafe stellen. Zum Glück habe ich kein Auge für Pilze, was, wenn man zufällig einen findet?
Kurz vorm Gipfel werfe ich mich in den Graben, um erste Fahrfotos zu schießen.

Unten saß Renate noch auf der Standard - kein gutes Zeichen!

Die gefühlt sportlichste Maschine im Feld, klingt richtig gefährlich!

Das Letzte mal Letzter in diesem Urlaub...

In so einem Moment ist einfach alles Mist. Erstes stochern im Nebel der möglichen Ursachen brachte uns nicht weiter, die Verdichtung blieb weg, an ein Fahren war nicht zu denken. Wir einigten uns darauf, dass Jens und Renate die Tour mit dem Transporter mitfahren und dann, Nachmittags, wollten wir weiter sehen, woran es liegt.
Wir fuhren also ohne Jens und Renate weiter, in Richtung Fedaia - Pass. Etwas betrübt, da die Defekthexe schon am Anfang zugeschlagen hatte.

3 PS können ganz schön schnell sein...

Wie immer ohne Befund, einfach fahren und ankommen

Der Berg hatte die Startreihenfolge ordentlich durcheinander gebracht. Was allerdings alle ein wenig erschreckt: Der generalüberholte Motor der BT war nur ganz am Anfang schnell. Ab Mitte Berg etwa verließ ihn dann die Leistung. Irgendwie kam Jens dann doch noch oben an. Mit keiner guten Laune, wer kann es ihm verdenken! Eine Motor - GR kriegt man nicht umsonst und dann sowas...
Ratlosigkeit. Motor heiß, keine Verdichtung mehr, Geld pfutsch, Urlaub zu Ende. Nach dem ersten Berg...

Es ging nun erst einmal lange bergab, etwa 9 km durchschnittlich mit 8 % Gefälle in Richtung Andráz. Danach sollte es wie geplant nach links zum Paso di Fedaia abgehen. Nach der ersten Pause durch meine verölte Kerze war das Starterfeld auch noch beisammen. Aber ich hatte das Problem dreimal (lieber etwas mehr Öl als irgendwo einen Fresser), so dass alle schon vorgefahren sind.

Als ich dann am Abzweig nach links stand, war keiner da. Waren sie nun schon abgebogen oder sind sie gerade aus weiter gefahren? (Handy lag natürlich im Zelt)
Erster Versuch: geradeaus, irgendwo warten sie bestimmt. Im nächsten Ort war ich mir sicher, dass sie abgebogen waren, also zurück und die geplante Route eingeschlagen. Nun wurde es mir doch langsam mulmig. Kein Telefon dabei (alle Nummern, die ich hätte erreichen können, auf eben jenem Handy gespeichert, nicht im Kopf), keine Ahnung, ob jemand diese Strecke fährt. Ein Kerzenschlüssel, 3 verölte Kerzen und einen Putzlappen im Gepäck. Wie zuverlässig ist so ein 81 Jahre altes Motorrad mit ungeöffnetem Motor eigentlich?

Auffahrt zum Paso di Fedaia

Also tuckerte ich durch das Tal entlang des Flüsschens Pettorina. Man hat zwar Augen für die malerische Landschaft, aber insgeheim bangt man, dass die alte Dame immer schön einen Takt nach dem anderen macht und nicht stehen bleibt. Zwischenzeitlich habe ich nette Leute am Straßenrand gefragt, ob vor mir alte Motorräder unterwegs sind. Die verneinten. Nun wusste ich, dass wirklich nichts passieren durfte.
Die Straße schraubte sich immer weiter nach oben, dem Paso di Fedaia entgegen. Der ist mit seinen 2047 Metern nicht übermäßig hoch, aber die Straße hat stellenweise 16 % Steigung. Da hätte man gern noch einen Gang vor dem Ersten.  

Kurze Zeit später fiel mir ein Stein vom Herzen, als der Transporter von Jens (der immer noch schlechte Laune hatte) und Renate (die mir deshalb leid tat) hinter mir auftauchte.

Kurze Fotorast am Lago di Fedaia, es regnet und ist ziemlich ungemütlich

Insgeheim war ich froh, dass wenigstens jemand die Route gefahren war. Anfangs hatte ich gedacht, dass ich mich möglicherweise blöd ausgedrückt hatte. Später stellte sich heraus, dass es tatsächlich daran lag, dass alle nach einem Schild “Marmolada” Ausschau gehalten hatten. Fedaia - Pass hat zwar jeder gelesen, aber nicht mit der Route in Verbindung gebracht. Beim nächsten Mal klappt´s dann aber.

Zwar oben, aber ohne Moped...

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