- Reisebericht Dolomiten 2009! -

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Letzte Überarbeitung: 20.01.2010

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sella - Complimento - Tour 2007 Seite 2 

Wir waren vorher natürlich alle gespannt, wie sich unsere Stahlrösser in den Bergen schlagen.
Die Panonnia hatte ein Handicap, der Kickstarter funktionierte nicht. War aber kein Problem, da Rennmaschinen sowieso immer angeschoben werden. (Was wäre Falk ohne seine Sprüche...). Ansonsten klappte alles wie beim letzten Mal, nur dass der Bremsgegenhalter diesmal hielt und der Vergaser gleich richtig eingestellt war. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist wohl das Getriebe, aber Panonnia - Treiber können da offensichtlich mehr aushalten als alle anderen.
Die BT 500 (mit Sozia!) von Jens zeigte sich am Berg erstaunlich langsam, mehr als der erste Gang war oft nicht drin. Wir haben hin und her überlegt, woran das liegt, denn das motormäßig baugleiche Modell (AT 500) ist sehr behände hochgeschnurrt. Am Ende scheint es an drei Dingen zu liegen.
1. Solomaschine = lange Übersetzung.
2. Jede Menge Blech im Auspuff, zu leise und Staudruck eventuell zu hoch.
3. Riss in der Mischkammer des Vergasers = Nebenluft.
Die Maschine freut sich auf 2009, wenn die Karten wieder neu gemischt sind. Optisch war sie dieses Jahr schon der Sieger, auch wegen der karierten Hosen der Besatzung! (siehe Bild unten)

Die DKW von Matthias haben wir überhaupt nicht bemerkt. High - Tech eben.
Antreten, fahren (nicht mal langsam!), überall hochkommen, oben ausschalten, wieder antreten...... (gähn). Die Maschine hatte als Modifikation die im Osten beliebte “Endisch - Schwinge” aus Karl Marx Stadt verpasst bekommen. Der Original - Fetischist wendet sich mit Grausen ab, aber ich muss sagen (Achtung, Privatmeinung!) irgendwo ist die auch wieder original. Zumal sie wie in dem Fall einfach eine geniale Fahrmaschine war.
Der Motor ist übrigens trotz bewegter Gespann - Zeit noch ungeöffnet.
Über die Ur-Ur-Ur-Enkelin ETZ muss man an der Stelle kein Wort verlieren (nicht aus Mangel an Wertschätzung), aber von ihr haben wir erwartet, dass sie alles am besten konnte. Alles außer Klang (es fehlen genau 2 Takte).
Die blaue Fahne aus dem Auspuff resultierte lediglich daraus, dass sie mit DKW - Gemisch (etwa 1: 25) auskommen musste, ging aber auch.

Falks Standard Feuergeist hat die Feuertaufe bereits vor 2 Jahren bestanden, sie hat wieder nichts anbrennen lassen. In der unvergleichlichen Niedrigdrehzahl, die so ein Nasenkolben - Zweitakter nun mal hat (jeder MZ - Fahrer schaltet in Gedanken 2 mal runter), brummelt sie die Berge hoch und wenn man in den Kurven keine Nerven zeigt, muss man meist nicht mal in den ersten Gang!

Der nächste Kandidat, die UT aus Untertürkheim, quasi bei Standard um die Ecke entstanden, hat sich auch sehr wacker geschlagen. 350 cm³ und 13 PS sind auch in den Bergen allemal genug. Satter Sound und super Durchzug, für einen 350 ccm Motor der damaligen Zeit sicher eher Oberklasse. Leider hat der wahrscheinlich durch langes Stehen verursachte Schmiermittelverlust an der Abtriebswelle dafür gesorgt, dass das Hurth - Getriebe am Abend des ersten Tages seinen Dienst verweigerte. Kupplungswelle und Abtriebshülse miteinander untrennbar verbunden, zu lange im kleinen Gang gefahren, Hülse auf der Welle heiß gelaufen, gefressen und Stopp. Wir haben versucht, es zu reparieren, aber fest ist fest, so dass die UT am zweiten Tag im “Stall” bleiben musste. Wer weiß, ob sie nächstes Mal wieder mit darf, ein Getriebe ist zwar organisiert, aber die Standard Rex wartet auch auf ihren ersten richtigen Einsatz. Na mal sehen.

UT wie Untertürkheim
Waren eigentlich alle schwäbischen Motorräder rot?

Hektik in der Boxengasse, hier einem Bier trinkenden über die Schulter geschaut...

8 PS an der Kette aber flott unterwegs,
eine Feuergeist in Aktion

Meine Standard AT 500 hat sich als älteste Dame des Feldes teuer verkauft. Gerannt wie das Böse und akustisch durch Weglassen schall- und “leistungsmindernder” Experimente im Auspuff sehr markant. Der Motor ist, wie der der DKW auch noch ungeöffnet und vollkommen original. Fährt sich wunderbar, nur hat man nach einem Tag auf diesem Fahrzeug leichte Hörprobleme. Am meisten beeindruckt mich persönlich, welche Kraft ab Standgas verfügbar ist. Der erste Gang musste nur ganz selten einmal ran, was auch an der verwendeten Beiwagenübersetzung liegt. Die ist aber optimal für dieses Streckenprofil, viel schneller als 80 will man mit den Bremsen heute ohnehin nicht mehr fahren.
Im direkten Vergleich kann man sagen (wir haben es aber nicht darauf angelegt) ETZ vorn, Panonnia und DKW und AT und UT fast gleich auf, BT noch etwas gehandicapt und die Feuergeist schon auf dem Papier die langsamste, dafür hat man mehr von der Landschaft.
Auf dem letzten Pass des Tages (Paso di Campolongo) wurden wir von einem Fahrrad fahrenden (sicher nicht die richtige Bezeichnung für dessen High - Tech - Geschoss) angesprochen, ob wir wüssten, dass in Corvara ein Hotelbesitzer lebt, dessen Hobby es ist, Motorräder zu sammeln.
Wussten wir nicht, also haben wir uns artig bedankt und sind gleich einmal hingefahren.

 “La Perla” in Corvara, ein 4 - Sterne - Hotel, war schnell gefunden, da es ziemlich zentral liegt. Rustikaler Charme und sehr sehr nette Bedienung.
Leider war der Chef nicht zu sprechen, denn, da es sich um eine Privatsammlung handelt, muss der Hausherr gefragt werden. Üblicherweise werden nur Gäste des Hauses durch die  - ich nenne sie mal “Heilige Halle” - geführt. Wir baten die Mitarbeiter an der Rezeption, den Chef zu fragen, ob eine Ausnahme möglich wäre. Abends bekamen wir dann einen Anruf, dass wir am nächsten Tag gegen 11 Uhr willkommen sind.
Derart aufgeputscht fuhren wir zurück zum Zeltplatz, wo wir schon am frühen Nachmittag anlangten. Eigentlich zu früh, sagten wir uns und so nahmen wir uns zum abtrainieren noch den “Hausberg” mit etwa 11 % Steigung hinauf zum Paso di Valparola vor. Oben angekommen, haben wir einfach weiter nichts gemacht, als wieder runterzugucken.
Der Blick hinunter nach S. Cassiano erscheint einem fast unwirklich, so faszinierend ist er.

...einfach nur runtergucken, das Tal von San Cassiano.

Wir haben es versucht,
dieses Foto sieht in Farbe nicht aus...

Suchbild: Welches Fahrzeug ist falsch?
Pause auf dem Valparola - Pass

Das Motorrad ist des Müllers Lust...

Nach Ende des ersten Tages hatten wir also etwa 100 Kilometer unter den Reifen, ein fettes Grinsen im Gesicht und die Aussicht, am nächsten Tag ein Privatmuseum zu besuchen. Grund genug zu feiern, das Abendbrot bot dazu reichlich Gelegenheit. Es wurde zwar wieder empfindlich kühl, aber unser Feuerchen und der mitgeführte Obstler täuschten uns wirksam darüber hinweg.

Feuer sind auf dem Zeltplatz nur in geschlossenen Gefäßen erlaubt. Wir hatten wahrscheinlich auch das einzige Feuer auf dem Platz. So verschieden ist das, während in Mecklenburg (außer bei hoher Waldbrandstufe) jeden Abend feuern möglich ist, hat man das hier offensichtlich nicht sehr gern. Vielleicht kann uns hierzu jemand einen Tipp geben, meine Mailadresse steht im Impressum. Man will ja im Ausland nicht unangenehm auffallen.
Es wurde ein sehr gemütlicher Abend mit den üblichen Benzin- und sonstigen Gesprächen. Irgendwann wurde es dann aber doch zu kalt und wir legten uns mit der Vorfreude auf den zweiten Fahrtag ins Zelt.

Der nächste Tag begann nicht ganz so kühl, gemütlich war es jedoch anfangs noch nicht. Der Himmel zeigte sich allerdings von seiner blauesten Seite, so dass wir den Tag gaaanz entspannt kommen ließen. Noch ein Käffchen und noch eins, dann gings aber los.

Das Holz war nicht immer trocken, ohne “Prozessluft” war nichts zu machen.

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